Les Diablerets – Villars – Gryon • Gegensätze

Nach dem langen Skitag in Grindelwald stand für den kommenden Tag ein Gebiet auf dem Programm, welches sich Luftlinie rund 80 Kilometer weiter westlich befindet. Es sollte nach Les Diablerets gehen, um dort noch bei zwei weiteren Seilbahnanlagen eine der letzten Chancen zu einer Fahrt zu nutzen. Einerseits handelte es sich dabei um die Sesselbahn Petit Chamossaire, die bereits im Sommer einer 6er Sesselbahn weichen muss. Andererseits um die vom Abbau bedrohte Kabinenbahn von Les Diablerets nach Isenau, bei der es 2012 soweit sein dürfte.

Von Grindelwald durch das Simmental ins Saanenland

Gegen 16.30 Uhr verliess ich Grindelwald und machte mich auf die knapp zweistündige Fahrt in Richtung Les Diablerets. Um am nächsten Morgen keine allzulange Anreise mehr zu haben, wollte ich unterwegs nach einem Gasthof suchen, der sich maximal 20 Minuten vom Zielort entfernt befindet. Leider kam ich aber aufgrund einer rollender Barriere auf der Landstrasse bis Zweisimmen überhaupt nicht vorwärts. Mit maximal 50 zügelte ein Audi RS vor mir her. Wenn man schon so ein Auto hat, kann man es doch auch nutzen! So traf ich unterwegs schon einmal einige Vorkehrungen für eine etwas längere Suche nach einer Unterkunft und besorgte mir nahe Zweisimmen schnell ein kleines Nachtessen, ehe die Geschäfte schlossen.

Zum Glück, konnte man später sagen. Denn die Suche gestaltete sich äusserst schwierig. Rund um Gstaad kam für mich ohnehin kein Bett in Frage, da mir diese Preisregionen dann doch etwas arg überzogen erschienen. Dass ich dann aber bis zum Col du Pillon keine einzige offene Gaststätte oder eine Unterkunft mehr antreffen würde, damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Sämtliche Gasthäuser hatten an diesem Mittwochabend Ruhetag. Kommt Zeit, kommt Rat, dachte sich der gelassene Seilbahnfan und fotografierte unterhalb des Col du Pillon erst einmal die wunderschön ins Abendrot getauchten Felsformationen rund um das Skigebiet am Glacier 3000. Schliesslich hatte ich nicht geplant, dass ich hier nochmals am nächsten Tag aufkreuzen würde. Schlussendlich kam es dann aber doch erstes anders und zweitens als man denkt.

Der Col du Pillon im Abendrot

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Ein Blick auf die Cabane des Diablerets mit von rechts nach links der Pendelbahn Col du Pillon-Cabane des Diablerets, der Sesselbahn Oldenegg-Cabane des Diablerets, dahinter der Pendelbahn zum Glacier des Diablerets sowie der Sesselbahn Scex Rouge am Glacier. Alle Anlagen stammen aus dem Hause Doppelmayr.

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Die Oldenegg mit Zubringer-Pendelbahn aus Reusch von Garaventa sowie den beiden Sesselbahn Oldenalp-Oldenegg (links) und Oldenegg-Cabane des Diablerets (rechts) von Doppelmayr.

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Zoom vom Col du Pillon zur Bergstation der spektakulären Pendelbahn an der Cabane des Diablerets.

Unterkunftssuche in Les Diablerets

Da ich bereits wusste, dass rund um den Col du Pillon keine sonderlich grosse Hoffnung bestand, eine Unterkunft zu finden, traf ich gegen 19 Uhr in Les Diablerets ein, wo das wie ausgestorbene Dorfzentrum erkundet wurde. Allerdings traf ich auch hier, wie ich bereits vermutet hatte, keine Übernachtungsmöglichkeit in der gewünschten Preiskategorie an. Nach zwei Runden durch das Dorf setzte ich somit die Reise weiter hinab ins Tal fort. Zur Not würde ich eben erst im Rhônetal etwas finden.

Doch dann hatte ich doch noch Glück. Kurz hinter Les Diablerets entdeckte ich ein Schild einer Auberge, die mit „Chambre libre“ warb. Also schnell mal abgebogen. Und tatsächlich, direkt neben dem schönen Skilift Vers l’Eglise bekam ich dann schlussendlich das letzte freie Zimmer. Zwar war der Preis etwas teurer als gewünscht. Doch das Nachtessen in Form von Wasser, Brot und Hobelkäse aus dem Discounter in Zweisimmen relativierte die ganze Sache wieder.

Die Skiregion Villars – Gryon – Les Diablerets

Obwohl die Skiregion zwischen Les Diablerets und Gryon sowohl von der Seilbahnzahl wie auch von den Pistenkilometern zu den grössten auf Schweizer Boden zählt, ist sie weitaus weniger bekannt als viele andere Skigebiete. Das hängt in erster Linie wahrscheinlich damit zusammen, dass das Gebiet zu grossen Teilen bei weitem nicht so hochalpin gelegen ist, wie andere vergleichbarer Grösse. Bei zwei der drei Skigebiete in der Region beträgt die höchte per Seilbahn erreichbare Erhebung gerade einmal moderate 2100 Meter Höhe.

Aus drei separaten Skigebieten, die nicht per Piste miteinander verbunden sind, besteht die Region rund um Les Diablerets. Einerseits das grösste zusammenhängende Gebiet, welches sich zwischen Les Diablerets via Villars und Gryon erstreckt. Eine etwas kleinere, gemütlichere Region erschliesst von Les Diablerets aus eine Kabinenbahn, ehe fünf Skilifte auf der Isenau warten. Wirklich hochalpin wird es aber erst beim Gletscherskigebiet am Glacier de Tsanfleuron. Aus marketingtechnischen Gründen wird er als Glacier 3000 bezeichnet, verfehlt diese Höhenmarke aber doch um rund 40 Meter.

Die spektakulären Luftseilbahnen am Col du Pillon

Der Glacier 3000 besitzt auch die wahrscheinlich ungewöhnlichste Erschliessung der gesamten Region, wenn nicht sogar der ganzen Schweiz. Sage und schreibe sechs Seilbahnanlagen erschliessen gerade einmal drei Pisten, wenn man von den Anlagen und Abfahrten auf dem Gletscher einmal absieht. Man fragt sich vielleicht im ersten Moment, wäre das nicht irgendwie auch anders gegangen? Doch die Antwort ist ganz klar: nein. Es ist schon sehr erstaunlich, dass man in derart skiuntauglichem Gelände ein derartiges Gebiet auf die Beine gestellt hat. Im Zuge der Ski-Euphorie der 60er Jahre samt Sommerskiboom war das noch möglich. Heute würde wohl niemand mehr auf die Idee kommen, eine solche Felswüste zu erschliessen.

Zwei Pendelbahnen dienen als Zubringer in das Skigebiet. Eine vom noch im Kanton Bern gelegenen Reusch, eine andere von der Passhöhe des Col du Pillon. Während erstere stützenlos eine schwarze Abfahrt erschliesst, an deren Ende ein Gegenanstieg mittels eines kleinen Skilifts bewältigt wird, bietet die zweite Bahn keine Talabfahrt. Kein Wunder, denn sie überwindet eine gut 200 Meter hohe, senkrecht abfallende Felswand, auf der skifahren selbst den besten und mutigsten Freeridern verwehrt wird. Die beiden Bergstationen der Bahnen verbindet eine kuppelbare Sesselbahn in einem kleinen Tal im Schatten eines Felsriegels. Wobei der untere Teil ohne Tunnels und weitere Eingriffe in die Landschaft kaum skitauglich wäre. Wiederum gar keine direkte Abfahrt erschliesst die stützenlose Pendelbahn von der Cabane des Diablerets zum Gletscher am Scex Rouge. Sie überspannt ein tief eingeschnittenes Tal, das geprägt ist vom seitlichen Gletscherende des Glacier de Tsanfleuron.

Der Gletscher von Les Diablerets – Glacier 3000

Auf dem Gletscher angelangt bedienen eine Sesselbahn sowie drei teils sehr lange Skilifte weitgehend flache Abfahrten, bei denen man zu gewissen Jahreszeiten ausschliesslich in der Hocke vorwärts kommt. Lediglich der hinterste der drei Skilifte, der auf den Namen Quille du Diable hört, führt zu einer interessanten, mittelschweren Carvingpiste. Diese befindet sich aber aufgrund des Gletscherrückgangs nur noch zu geringen Teilen auf Eis. In erster Linie kann man hier oben das Panorama geniessen. Zum Skifahren muss man ein wenig über den Gletscher hinausblicken. Denn am unteren Gletscherende startet die längste und mit Abstand interessanteste Piste der gesamten Region durch das Oldental. Diese lange, variantenreiche schwarze Abfahrt führt durch ein nicht durch Seilbahnen erschlossenenes Tal und endet abermals an einer Sesselbahn ohne direkte Abfahrt, die die Verbindung zurück zu den Pendelbahnen ermöglicht.

Alles in allem ist das Gletscherskigebiet aber trotz der auf den ersten Blick moderaten Abfahrtsanzahl sowohl von der Pistenvielfalt, als auch von der Länge der Abfahrten her das Vorzeigegebiet der Region. Gerade im Frühjahr findet man hier auch noch traumhafte Pulverschneeverhältnisse, während man in den anderen Gebieten schon lange mit Schneemangel und Sulz zu kämpfen hat.

Klein und nostalgisch – das Skigebiet Isenau

Von Les Diablerets bietet sich am oberen Dorfende die Möglichkeit, per Kabinenbahn nach Isenau zu gelangen, einem eher kleinen Skigebiet in sonniger Lage. Gerade diese sonnige Südhanglage macht das Skigebiet aber im Frühjahr vom Skifahren her wenig spannend. Am Morgen sind die Pisten naturgemäss hart und zusammengefrohren. Ab dem Mittag kämpft man mit Buckeln im Sulzschnee. Drei kurze, flache Skilifte, namentlich Crua, Isenau und Palette, erschliessen eine Vielzahl ebenso kurze blaue und rote Abfahrten, die sich quer durch den Talkessel verteilen und so zu interessanten Kombinationsmöglichkeiten führen. Etwas längere Abfahrten erschliessen die beiden Kurvenskilifte Ayerne im unteren Teil und Floriettaz bis zum höchsten Punkt des Skigebiets. Ebenso dürfte auch die Talabfahrt entlang der Zubringerkabinenbahn nach Les Diablerets sein. Da ich diese aufgrund akuten Schneemangels aber nicht austesten konnte, kann ich das nicht abschliessend beurteilen.

Meilleret – das Tor nach Villars und Gryon

Das wie oben bereits angesprochene grösste zusammenhängende Skigebiet erschliesst in der geringsten Höhenlage der Skiregion zahlreiche Hänge in alle Himmelsrichtungen. Angefangen in Les Diablerets sind zwei kuppelbare Vierersesselbahnen sowie drei Skilifte am Meilleret für weitgehend in Nordhanglage verlaufende Abfahrten zuständig. Diese verlaufen aufgrund der moderaten Höhenlage fast vollständig im Wald und vermitteln so einen Mittelgebirgseindruck. Die Verbindung in die Region Villars-Gryon stellen der Skilift Laouissalet sowie die Sesselbahn Perche-Conche her. Während ersterer Skilift einen der interessantesten und breitesten Hänge des Gebiets bedient, besitzt die Sesselbahn keine Abfahrt und verbindet in beide Richtungen nahezu in der Horizontalen die beiden Sektoren.

Von Villars zum Col de Bretaye

Vom Zentrum des Ortes Villars führt eine Kabinenbahn auf den Roc d’Orsay sowie eine ebenfalls im Skipass enthaltene Zahnradbahn den Col de Bretaye. Untereinander sind beide wiederum durch einen Skilift sowie eine 6er Sesselbahn verbunden. Eine kleine Senke nördlich des Col de Bretaye ist Zentrum des Übungsgeländes für Skischulen und Skianfänger. Dort starten aber auch zwei Sesselbahnen. Eine zum Petit Chamossaire, dem Nostalgieberg der Region mit seiner alten Sesselbahn sowie den durchwegs anspruchsvollen, schmalen Abfahrten. Die andere zur Chaux Ronde, die sich als das Zentrum der Snowboarder und Jugendlichen herausstellte.

Gryon und die Alpe des Chaux

Ein weiterer Doppelskilift sorgt für den Anschluss vom Col de Bretaye her. Der Sektor von Gryon ist mittels einer klassischen Berg-Tal-Berg-Verbindung an den Rest des Skigebiets angeschlossen. Von La Rasse aus führt in Richtung Gryon ein Skilift sowie eine Sesselbahn hinauf, die entgegengesetzte Richtung wird auf der anderen Bergseite Richtung Villars mittels einer Sesselbahn zur Chaux Ronde bewerkstelligt. Zwei eher kurze Skilifte auf Les Chaux sowie die lange Zubringer-Kabinenbahn aus Gryon runden das Angebot in diesem Teilgebiet ab.

Insgesamt bietet die Region vollkommen gegensätzliche Skihänge. Völlig kuriose und hochalpin gelegene Abfahrten am Gletscher in spektakulärer Landschaft, ganzjährig in der Sonne liegende Pisten auf Isenau und in Villars-Gryon sowie mittelgebirgsähnliche Schneisen im Waldgebiet an den Nordhängen der Meilleret oberhalb von Les Diablerets. Eine lifttechnische Verbindung der einzelnen Skigebiete wäre für den Gast sicher sehr wünschenswert. Denn die derzeitige Situation mit Auto oder Skibus erlaubt es zumindest für einen Tagesgast nicht, das ganze Gebiet ohne Stress auszukosten. Dennoch, die völlig konträren Abfahrten haben ihren Reiz!

Zur Erschliessungsgeschichte der Alpes Vaudoises

Am Anfang war die Zahnradbahn

Analog zur von mir am Vortag besuchten Jungfrauregion begann das Skivergnügen auch in den Alpes Vaudoises ursprünglich mit einer Zahnradbahn. 1913 wurde sie von Villars aus zum Col de Bretaye eröffnet. Dass die Bahn zur damaligen Zeit aber weniger für den kaum populäreren Skitourismus gebaut wurde, sondern eher als Ausflugsbahn, leuchtet ein. Doch noch vor dem zweiten Weltkrieg konnte Arnold Annen eine Funischlittenanlage auf den Grand Chamossaire erstellen, die die ersten Skihänge oberhalb des Col de Bretaye erschloss. Ab den 50er Jahren folgten Erweiterungen durch eine Sesselbahn der Firma Müller zum Lac des Chavonnes. Ein Oehler-Skilift wurde zum späteren Paradehang, der Chaux Ronde installiert und schliesslich konnte mit dem Petit Chamossaire ein weiterer hoher Gipfel durch eine Müller-Sesselbahn erschlossen werden.

Auch im nahegelegenen Gryon konnte selbige Firma in Form einer ihrer bekannten Kabinenbahnen und weiterer Skilifte die ersten Skihänge bis in 2000 Meter Höhe zugänglich machen. Kapazitätsprobleme führten jedoch schon Ende der 50er Jahre zu einer Neuerschliessung des Roc d’Orsay oberhalb von Villars. Die Zahnradbahn als alleiniger Zubringer reichte nicht mehr aus. Genau wie der Funischlitten, sodass letzterer durch einen Kombilift ersetzt wurde und die Zahnradbahn mit einer Kabinenbahn am Roc d’Orsay entlastet wurde. Zur selben Zeit entstanden genau dort auch die ersten beiden Poma-Skilifte in der Region.

Eine Verbindung zwischen Villars und Gryon

Während die 60er Jahre eher unspektakuläre Zusatzerschliessungen der bestehenden Hänge durchgeführt wurden, nahm im Zuge der allgmeinen Euphorie der Skihangerschliessung vom Reissbrett auch eine Verbindung der beiden noch separaten Skigebiete Villars und Gryon ihre Form an. Skilifte und Sesselbahnen der Firmen Müller und Städeli sorgten für ein schnelles Wechseln zwischen den beiden Sektoren via La Rasse. Nachdem in den 80er Jahren vor allem Ersatzinvestitionen realisiert wurden, ist die Neuerschliessung von La Rasse via Charmet zur Chaux de Conches besonders erwähnenswert. Diese beiden Anlagen bedienten nicht nur eine Vielzahl an Pisten, sondern stellten auch eine Verbindung ins nahe gelegene Les Diablerets sicher.

Frühe Anfänge auch in Les Diablerets

Dort begann der Wintersport auch bereits Ende der 30er Jahre mit einem Motorschlittenzug sowie 1942 einem Skilift von Sameli-Huber Formen anzunehmen. Mit der Erschliessung der Isenau mittels einer Giovanola-Kabinenbahn und fünf weiteren Skiliften war der Skisport auch auf den sonnigen Südhängen des Dorfs angelangt. Nach bereits den ersten Ersatzanlagen im Skigebiet Isenau wurden die Hänge am bestehenden Skilift Les Vioz, dem späteren Skigebiet Meilleret, erst in den 70er Jahren industrialisiert. Zahlreiche Städeli-Skilifte und eine Sesselbahn dieses Herstellers bedienten fortan die Waldabfahrten an den Nordhängen der Meilleret. Mit dem 1983 fertig gestellten Skilift Laouissalet wurde schliesslich auch die Verbindung mit Villars-Gryon Realität.

Seither prägt vor allem der Bau von Ersatzanlagen die Seilbahnwelt rund um Les Diablerets, Villars und Gryon. Insbesondere der Bügelskilift und die fixe Sesselbahn sind hierbei seit Ende der 80er Jahre auf dem Rückzug. Während letztere vor allem durch kuppelbare Sesselbahnen ersetzt wurden, beobachtet man bei den Bügelskiliften vor allem im Sektor Isenau schon seit langer Zeit einen Ersatz durch kuppelbare Poma-Skilifte. Eine kleine Umstrukturierung, die aber grosse Folgen für einige Skiabfahrten hatte, wurde Mitte der 90er Jahre durchgeführt. Die Sesselbahn auf die Chaux de Conches stellte zwar eine Verbindung nach Les Diablerets her. Doch aufgrund ihrer exponierten Lage und den steilen Abfahrten war sie nur selten in Betrieb und für schwächere Skifahrer völlig ungeeignet.

Die Geschichte der Verbindung zwischen Les Diablerets und Villars – Gryon

So verwunderte es nicht, dass man 1996 eine direkte Verbindung durch einen unterhalb gelegenen Talkessel realisierte, die man fortan in beide Richtungen benutzen konnte. Als Gegenleistung für eine neue Sesselbahn von La Rasse zur Chaux Ronde gab man die Chaux de Conches 1999 schliesslich mit der ersatzlosen Schliessung der Sesselbahn komplett auf. Seither muss man leider in beide Richtungen die flache Sesselbahn benutzen, um zwischen Les Diablerets und Villars wechseln zu könnnen.

Der Glacier 3000 – ein Skigebiet in völlig skiuntauglichem Gelände

Beim Glacier des Diablerets beobachtet man eine eigentlich typisch französische Erschliessungspolitik, die man in zahlreichen anderen Skigebieten der Grande Nation häufig antrifft. Vom Reissbrett wird ein Skigebiet erschlossen, dann tut sich 30 Jahre lang quasi überhaupt nichts. Ehe dann wieder sämtliche Anlagen binnen weniger Jahre komplett neu gebaut werden. So kam es, dass Anfang der 60er Jahre mit einer kuriosen Erschliessungsvariante im angesprochenen skiuntauglichen Gelände der Glacier de Tsanfleuron erschlossen wurde. Innert zwei Jahren entstanden vier Pendelbahnen, eine Sesselbahn und eine Kabinenbahn.

Wenig später wurden auf dem Gletscher ein Skilift realisiert, der ab den 80er Jahren Zuwachs in Form einer weiteren Anlage erhielt. Bereits 1978 wurde ein Seillift als Rückbringer zur Luftseilbahn durch eine Sesselbahn ersetzt. Weitere Skilifte entstanden 1983 und 1993, ehe zwischen 1997 und 2000 abgesehen von den Skiliften auf dem Gletscher ausnahmslos alle Anlagen neu gebaut wurden. Manche Piste fiel den neuen Erschliessungen zum Opfer, als Garaventa und Doppelmayr insgesamt drei Pendelbahnen und drei Sesselbahnen neu erstellten. Dass der erhebliche finanzielle Aufwand nicht ohne Folgen blieb, zeigte sich nach der Jahrtausendwende, als die Betreiber Insolvenz anmelden mussten. Seither wird das Skigebiet von den Bergbahnen Gstaad betrieben und vermarktet.

Abschiedsfahrten in Les Diablerets

Der Grund für einen Besuch eines Skigebiets ist bei mir in aller Regel der bevorstehende Ersatz historisch wertvoller Seilbahnanlagen, was auch in diesem Fall nicht anders war. Bereits im Sommer soll die wunderbare, alte und letzte Städeli-Lattensesselbahn der Region einer neuen 6er Sesselbahn aus dem Hause Baco-Poma weichen. Nachdem die Firma 2006 ihre letzte eigene Anlage ebenfalls in Villars realisieren konnte, kommt es im Sommer zu einem erneuten Bau in den Alpes Vaudoises. Leider wird mit der neuen Hochleistungssesselbahn nicht nur der Verlust einer nostalgischen Seilbahn einhergehen. Es erscheint auch derzeit unvorstellbar, wie sich die heraufgeschaufelten Massen die engen und steilen Abfahrten am Petit Chamossaire wieder hinab schlängeln sollen.

Bereits im Jahr 2012 steht der Ersatz der Giovanola-Kabinenbahn Les Diablerets-Isenau an. Mit ihren roten Kabinen prägte die Anlage während fast 40 Jahren das Dorfbild. Ein herber Verlust nicht nur aus Sicht eines Seilbahninteressierten, ist die Bahn doch schon seit Jahren die letzte und einzige Kabinenbahn der Schweiz, die noch die originalen alten Kabinen besitzt, die sogar noch von Hand geöffnet und geschlossen werden.

Früher Start in den Tag am Schlepplift Vers l’Eglise

Für einmal weckte mich nicht der Wecker aus dem Schlaf, sondern ein vorbeifahrender Zug auf der Strecke nach Les Diablerets. Wieder einmal erwartete mich Prachtswetter mit Postkartenhimmel beim Blick aus dem Fenster. Noch war die Sonne gerade erst am Aufgehen, sodass ich mir keine Sorgen machte, dass sich das grosse Umlenkrad am Skilift Vers l’Eglise noch nicht drehte. Nach einem gemütlichen Morgenessen überlegte ich mir noch, ob es nicht sinnvoller sei, den Sektor Isenau auf den Nachmittag zu verschieben und direkt zur Runde Meilleret-Villars-Gryon vom Skilift Vers l’Eglise aus zu starten.

Doch die Überlegungen stellten sich schnell als utopisch heraus. Denn als um 8.40 Uhr immer noch keine Lebenszeichen am Skilift zu entdecken waren, packte ich doch meine sieben Sachen und machte mich erst einmal auf zur Télécabine Diablerets-Isenau. Vielleicht würde der Skilift einfach bereits wegen Schneemangels nicht mehr fahren. Schliesslich beginnt er auf gerade einmal 900 Metern Seehöhe. Doch jegliche Tagesplanungen konnte ich über den Haufen werfen, als ich auf dem Parkplatz der Télécabine einem Schild entnehmen musste, dass nicht nur der Skilift Vers l’Eglise, sondern auch die Verbindung zwischen Les Diablerets und Villars bereits geschlossen war! Als ich mich kurze Zeit vor der Reise noch informierte, waren noch sämtliche Bahnen in diesem Sektor geöffnet.

Planänderung an der Télécabine nach Isenau

An der Kasse löste ich daraufhin eine Karte für die gesamte Region „Alpes Vaudoises“, die auch den Glacier 3000 beinhaltet. Der freundliche Herr empfahl mir, den Vormittag auf Isenau zu verbringen und am Nachmittag auf den Glacier zu wechseln. Zwar wären die Sektoren Meilleret und Villars-Gryon beide noch geöffnet. Doch Spass machen würde es im Sulzschnee dort wenig und zudem müsse man nach Villars ein gutes Stück mit dem Auto in Kauf nehmen. Dann schilderte ich ihm jedoch mein Vorhaben, und dass ich eigentlich in erster Linie wegen der Sesselbahn Petit Chamossaire gekommen sei. Diese wäre aber bei den aktuellen Gegebenheiten nur von Villars aus zu erreichen.

Auf die Frage, ob diese überhaupt noch geöffnet sei, wusste er zunächst keine Antwort. Eine telefonische Rücksprache mit einem Kollegen in Villars bedeutete für mich dann den nächsten Schock. Denn das zweite Ziel des Tages – neben der Bahn nach Isenau – war bereits im (ewigen) Sommerschlaf. Nichtsdestotrotz bedankte ich mich für die Bemühungen und entschloss mich, in jedem Fall erst einmal nach Isenau zu fahren und im Anschluss auf den Glacier, ehe ich dann entscheiden würde, ob ich dort bleibe oder aber doch noch nach Villars fahren würde.

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Der Skilift Vers l’Eglise am Morgen. Verrammelt und verschlossen, keine Anzeichen für Skibetrieb.

Ein Schweizer Seilbahnurgestein hautnah erleben

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Unterwegs in der Kabinenbahn von Les Diablerets nach Isenau, wunderschön zwischen den Chalets hindurchtrassiert. Die Rundrohr-Stützenschäfte stammen noch von der Vorgängerbahn und sind somit die letzten Vertreter ihrer Art.

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Kabinenbahn Les Diablerets-Isenau. Nur wenige Kabinen waren im Einsatz, sodass sich leider nur wenige interessante Fotomotive ergaben.

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Weiter oben kamen die Waldschneisen vom am gegenüberliegenden Hang liegenden Skigebiet Meilleret zum Vorschein. Deutlich erkennbar ist auch die Passstrasse zum Col de la Croix.

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In der Bergstation der Kabinenbahn Les Diablerets-Isenau. Beim Eintreffen einer Kabine ertönt ein Warnsignal, das dem Liftangestellten signalisiert, dass er die Kabine entriegeln muss. Sollte er anderweitig beschäftigt sein, wird man hier auch mal eine Ehrenrunde geniessen dürfen

Nostalgie-Schlepplifte auf Isenau

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Der erste Skilift, der in Sicht kommt, ist gleichzeitig der einzige, der hier noch mit Bügeln ausgestattet ist. Nicht zuletzt heisst er auch noch genau gleich wie das Skigebiet: Isenau. Erstellt wurde er von der Firma Müller und besitzt noch den schönen, schräg gestellten, fahrbaren Antriebsblock.

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Oberer Teil des Skilifts Isenau.

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Das Gleiche aus der anderen Richtung mit Blick Richtung Walliser Alpen. Nun passierte etwas, das mir noch nie zuvor passiert ist. Ich war tatsächlich der allererste Gast im Skigebiet, der die pickelharten Pisten geniessen durfte.

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Rote Abfahrt am kurzen Skilift Palette. Dahinter die Talstation des Skilifts Floriettaz, der rechter Hand den Berg hinauf führt.

Mit dem Schlepplift Floriettaz zum höchsten Punkt von Isenau

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Talstation des ursprünglich 1962 erbauten Skilifts Floriettaz, der inzwischen aber doch einige Umbauten hinter sich hat. Für mich stellte dies nun nach einer endlos langen Zeit von knapp drei Jahren die erste Fahrt mit einem Poma-Skilift dar.

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Unterwegs im Skilift Floriettaz, der erst gegen Ende wirklich steil wird.

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Auch eine Kurve darf natürlich bei einem echten Poma-Skilift nicht fehlen. Wirklich viel original ist hier aber nicht mehr.

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Ebensowenig original ist die Bergstation, die zuvor eine fliegende Umlenkscheibe besass. Nun steht hier eine fix installierte Station mit hydraulischer Abspannung und einem kuppelbaren Ausstieg.

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Aussicht von der schön zu fahrenden, bereits etwas weich werdenden Piste am Skilift Floriettaz auf das Skigebiet Meilleret und die übrigen imposanten Berggipfel.

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Bei genauem Hinsehen sind hier gleich drei Poma-Skilifte erkennbar. Vorne der Skilift Palette, modernste Anlage im Gebiet, dahinter, kaum zu sehen die schlichte Bergstation des fixen Poma-Skilifts Crua. Den Abschluss bildet die markante Station des Skilifts Ayerne dahinter.

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Die Bergstation des Skilifts Palette im Gegenlicht. Auch sie besitzt, wie bei modernen Poma-Skiliften üblich, einen kuppelbaren Ausstieg.

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Der kurze Skilift Crua. Die Anlage war nicht, oder noch nicht in Betrieb, sodass ich auf eine Fahrt verzichtete.

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Auch am Skilift Ayerne hatte ich nicht mehr Glück. Dieser lief zwar immer wieder ein paar Meter, stoppte aber sogleich wieder. Da keinerlei Teller ausfindig zu machen waren, ging ich davon aus, dass er wohl eine Panne hatte und machte mich somit wieder auf zur Bergstation der Kabinenbahn. Da der Skilift in einem Loch beginnt, wollte ich nicht riskieren, dort eventuell festzuhängen.

Mit der Kabinenbahn zurück nach Les Diablerets

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Ein Abschlussbild der Télécabine mit den Skihängen von Leysin im Hintergrund, ehe es wieder Richtung Talstation ging.

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Ankunft in der optisch bestens in Schuss gehaltenen Talstation.

Ein bisschen grinsen musste der Liftangestellte schon, als ich nach einer guten Stunde Skifahren auf Isenau schon wieder in der Talstation aufkreuzte. Auch hier unterhielt ich mich noch kurz mit ihm und machte einige Aufnahmen der Talstation, ehe er mir mit ein wenig Sarkasmus viel Spass auf meiner weiteren Runde wünschte. Etwa 15 Minuten später stand ich dann auch schon auf dem Col du Pillon, auf dem bereits einiges mehr los war, als zuvor in Les Diablerets. Dennoch war ein Parkplatz auf dem grossen Areal schnell gefunden, sodass ich kurze Zeit später die Talstation der Bahn zur Cabane des Diablerets erreichte. Dort bot sich mir der Anblick einer scheinbar endlosen Schlange. Glücklicherweise aber nur an der Kasse. Da ich ja schon eine gültige Karte hatte, spazierte ich an den wartenden Leuten vorbei direkt in die ankommende Kabine, die nur wenige Minuten später Richtung Cabane losrollte.

Mit den Luftseilbahnen auf den Glacier 3000

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Bergfahrt mit der langen Pendelbahn vom Col du Pillon zur Cabane des Diablerets.

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Die zweite Sektion erschliesst nicht weniger spektakuläres Gelände bis zum Glacier des Diablerets. Wie die erste Sektion stammt sie aus der Feder von Doppelmayr Thun. Sie besitzt aber keine Stütze und ist damit eine der wenigen grossen Schweizer Pendelbahnen mit beidseitigem Gehängearm. Die Bergstation hingegen ist der Beweis dafür, dass Seilbahnstationen auch ziemlich hässlich sein können. Auch wenn ich den Bauten von Mario Botta teilweise ja durchaus etwas abgewinnen kann. Das hier trägt nun wirklich nicht gerade zur Verschönerung der Landschaft bei.

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Am Ausstieg der Pendelbahn grüsst die Bergstation dieser Doppelmayr-Sesselbahn, die ein wenig nach einer Agamatic-Konstruktion aussieht!? Die Anlage stellt die Verbindung zu einem Wanderweg auf dem Gletscher her und ist für Skifahrer weniger interessant. Aufgrund der zahlreichen Fussgänger steht die Bahn mehr als dass sie fährt. Wenn sich die Rollen dann überhaupt einmal drehen, tun sie dies auch nur in äusserst begrenzter Geschwindigkeit. Im Hintergrund erkennt man das Oldenhorn, oder wie man der Vollständigkeit halber auch noch erwähnen muss, Becca d’Audon. Schliesslich treffen auf dem Gipfel die Kantone Bern, Waadt und Wallis zusammen.

Grandiose Aussicht vom Scex Rouge

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Die Aussicht – in diesem Fall in Richtung Berner Oberland und Voralpen – ist jedenfalls überwältigend!

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Die Sesselbahn Scex Rouge im Vordergrund, dahinter der endlos weit erscheinende Glacier de Tsanfleuron.

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Eine Zoomaufnahme zur Cabane des Diablerets, oder genauer dem Tête aux Chamois, verdeutlicht das spektakuläre Gelände, in dem sich das Skigebiet befindet.

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Zu diesem Ausblick mit den Walliser Alpen im Hintergrund braucht es glaube ich keinen weiteren Kommentar ;) .

Kurzbügelvergnügen am Schlepplift Dôme

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Der Skilift Dôme ist der erste, der dem aufmerksamen Seilbahnfotografen vor die Linse kommt. 1971 wurde hier der erste Skilift auf dem Gletscher gebaut. 1979 soll er bereits durch dieses Exemplar ersetzt worden sein. Ich glaube aber eher, dass es sich dabei nur um einen kleineren Umbau oder eine Versetzung auf dem Gletscher handelte, sodass es sich hierbei um den wahrscheinlich letzten originalen Bühler-Gletscherskilift überhaupt handelt!

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Zudem dürfte der Skilift Dôme, der in erster Linie neben einer flachen Abfahrt einen Snowpark bedient, der zweitletzte Kurzbügelskilift der Schweiz auf Gletschereis sein. Hier fühlte ich mich doch sehr an meinen Zermatt-Sommerski-Aufenthalt zurück erinnert, der mittlerweile auch schon 14 Jahre zurückliegt …

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Der Skilift Dôme in seiner ganzen Pracht. Denkt man sich eine verlängerte Linie entlang des Skilifts, erreicht man den Punkt, an dem die Abfahrt zur Oldenalp den Gletscher verlässt und durch das Oldental in reizvoller Landschaft hinabführt.

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Gleich neben dem Skilift Dôme endet auch der 1993 durch Von Roll erbaute, neueste Gletscherskilift, Tsanfleuron. Er ist gleichzeitig auch der mit Abstand längste Lift auf dem ganzen Gletscher.

Aufbruch zum Schlepplift Quille du Diable

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Irgendwo in der weissen Wüste – der Skilift Quille du Diable, 1983 von Von Roll erbaut und der von der Pendelbahn am weitesten entfernt liegende Skilift. Alle Gletscherlifte befinden sich übrigens bereits auf Walliser Boden.

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Der Skilift Quille du Diable im oberen Teil. Er erschliesst die einzig wirklich interessanten Pisten auf dem Gletscher, steht allerdings – wie das geübte Auge leicht anhand der Stützen erkennt – längst nicht mehr zur Gänze auf Gletschereis.

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Die Bergstation des Skilifts Quille du Diable macht offensichtlich, was man schon von weitem riecht. Alle drei Gletscherskilifte werden mit Dieselaggregaten betrieben.

Gletscherski mit Blick aufs Matterhorn

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Der Skilift Quille du Diable, dahinter der Sanetschpass.

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Ein Gletscherskilift mit Blick aufs Matterhorn? Ja, das gibt es nicht nur in Zermatt!

Lang, länger, Schlepplift Tsanfleuron

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Talstation des mittleren und längsten der drei Skilifte, dem Skilift Tsanfleuron.

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Der endlos scheinende Skilift Tsanfleuron. Nach drei Vierteln der Strecke taucht rechts der Skilift Dôme auf. Was die drei vor mir vorhatten, konnte ich nicht herausfinden. Zuerst benötigten sie schätzungsweise fünf Versuche, einen Bügel zu erwischen, fuhren dann alle alleine und hielten während der gesamten Fahrt den Bügel vollkommen verkrampft fest … :-D

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Panorama mit Blick auf die Walliser Alpen mit Monte Rosa, Matterhorn, …

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… Grand Combin, Mont Fort und Mont Blanc. Zahlreiche Skigebiete sind hier auch zu sehen.

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Voller Zoom auf den Mont Fort mit seien Pistenvarianten oberhalb von Tortin.

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Ausstieg des Skilifts Tsanfleuron mit dem Oldenhorn dahinter.

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Auch um 11 Uhr immer noch bestens präparierte Pulverschneeabfahrten. Ein seltener Genuss, diesen Winter!

Über die Piste d’Audon hinab zur Oldenalp

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Mit ein wenig Schieben war der Oldensattel schnell erreicht, von dem sich dieser Blick auf die steile, variantenreiche Oldenpiste ergab.

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Im mittleren Teil dieser genialen Abfahrt. Obwohl es eigentlich die einzige verbliebene spannende Abfahrt des Gebiets ist, ist diese schon wieder so genial, dass man sich hier durchaus längere Zeit aufhalten kann.

Von der Oldenalp zur Oldenegg

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Da die Piste in einem Loch endet, muss man von dort auch wieder irgendwie zurückkommen. Während dies zuvor eine der seltenen Habegger-Einersesselbahnen ermöglichte, ist es seit dem flächendeckenden Neubau des Gebiets eine Doppelmayr-Sesselbahn in Sparversion. Extrem kurze Stationen, geringe Fahrgeschwindigkeit, nur wenige Sessel, aber dennoch komfortabel. Schade ist neben dem Abbau des seltenen Habegger-Exemplars aber auch der ersatzlose Wegfall eines Poma-Skilifts, der an diesem Hang Wiederholungsabfahrten ermöglichte.

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Den höchsten Punkt erreicht die Bahn nicht etwa in der Bergstation, sondern mitten auf der Strecke. Danach verläuft die Strecke leicht abschüssig zur Bergstation hinab.

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Der auf extrem beengten Platzverhältnissen realisierte Umsteigepunkt Oldenegg. Hier endet die von Reusch kommende Pendelbahn, deren schwarze Talabfahrt leider schon geschlossen war. Weiter hinauf zur Cabane des Diablerets führt eine weitere Doppelmayr-Sesselbahn, diesmal aber mit Hauben.

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Die Talstation der angesprochenen Sesselbahn Oldenegg-Cabane des Diablerets, ebenfalls von Doppelmayr. Sie ersetzte eine formschöne Habegger-Pendelbahn aus der Gründerzeit des Skigebiets, die sich deutlich eleganter den Berg hinauf schwang.

Über den Röstigraben zurück zur Cabane des Diablerets

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Die spektakuläre Strecke dieser Sesselbahn mit der roten Abfahrt links daneben.

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Gegen Ende verläuft die Strecke in diesem Hochtal weniger spektakulär, die niedrige Seilführung in diesem Abschnitt ist allerdings bemerkenswert.

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Der letzte Anstieg vor der Cabane des Diablerets.

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Während die nächste volle Kabine zum Gletscher losfährt …

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… mache ich mich nach einigen Überlegungen doch wieder mit der ersten, pistenlosen Sektion auf ins Tal, um doch noch nach Villars zu fahren.

Doch noch nach Villars?

Mir war durchaus bewusst, auf was ich mich da einlassen würde, als ich gegen 12.30 Uhr abermals die Skischuhe verstaute und mich hinters Steuer setzte, um nach Villars zu gelangen. Die genialen Schneeverhältnisse am Gletscher würde ich dort sicher wehmütig vermissen. Doch da ich wohl so schnell nicht mehr in die Region zu Skifahren kommen würde, stand es für mich nach einigen Überlegungen ausser Frage, dem Sektor von Villars und Gryon doch noch einen Besuch abzustatten. Gut 30 Minuten sollte die Fahrt laut Navigationsgerät dauern. Doch nach wenigen Minuten leuchtete mir auch ein, wo diese utopische Fahrzeit herrührte. Offenbar war es der hochmodernen Technik nicht bekannt, dass die Direktverbindung zwischen Les Diablerets und Villars, der Col de la Croix, Wintersperre besitzt.

So blieb mir nichts anderes übrig, als die Warnhinweise des Gerätes zu ignorieren und zunächst einmal talabwärts bis nach Aigle ins Rhônetal zu fahren, ehe es dann von dort wieder steil bergauf nach Villars gehen würde. Erstaunlicherweise ging die Fahrt aber flott vorüber, sodass ich bereits gut 50 Minuten nach dem Aufbrechen am Col du Pillon die Talstation der Télécabine Villars-Roc d’Orsay erreichte. Da ich von den langen Öffnungszeiten der Lifte in der Region schon öfters gehört hatte, machte ich mir keine Sorgen, dass die verbliebenen rund 2,5 Stunden des Skitags noch für eine Runde bis nach Gryon ausreichen würden.

Mit Poma-Power auf den Roc d’Orsay

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Unterwegs in der Télécabine Villars-Roc d’Orsay zu selbigem. Die Anlage wurde 2006 von Baco-Poma neu gebaut und ersetzte eine 4er Kabinenbahn von Von Roll-Habegger aus dem Jahr 1984, die mit Giovanola-Klemmen ausgestattet war. Während die Vorgängerin aber formschöne Fachwerkstützen besass, sind diese der heutigen Bahn mit das Hässlichste, was mir je vor die Linse gekommen ist. Zudem hat die Bahn einen Fahrkomfort wie manche Leitnersesselbahn aus den 70ern. Überall quietscht es, bei jeder Stützenüberfahrt scheppert es wie wild … Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die fünf Jahre ältere Anlage an der Chaux Ronde wesentlich laufruhiger ist.

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Durch einen langen Tunnel gelangt man aus der Bergstation am Roc d’Orsay an die Frischluft, die bei diesen Temperaturen und den dementsprechend aufgeheizten Kabinen gerne in Anspruch genommen wurde. Am Ausgang der Bergstation fällt der Blick zwangsläufig auf den Skilift Col de Bretaye-Roc d’Orsay, der 1997 einen älteren Artgenossen ersetzte. Seinen Antrieb besitzt er allerdings nun im Tal, während der Vorgänger dort eine fliegende Umlenkscheibe besass und vom Roc d’Orsay aus angetrieben wurde.

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Strecke dieses modernen Poma-Skilifts, der die Direktverbindung zwischen Zahnradbahn und Kabinenbahn aus Villars herstellt. Auf diesem Bild kommt neben den imposanten Zacken im Hintergrund auch schon deutlich zur Geltung, welche wasserskiartigen Bedingungen mich auf der kommenden Abfahrt erwarten würden …

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Doch zunächst ging es nochmals vorbei an der Kabinenbahn zu einem weiteren Poma-Skilift namens Combe d’Orsay. Unterwegs noch ein Blick auf die durchaus gelungene Multix-Station der Kabinenbahn. Dezente Farbwahl und zumindest teilweise in das Gebäude integriert, macht alles einen gepflegten Eindruck. Nett finde ich ja auch den Vorhang, den es da an der Seite hat :) .

Genussvolles Fahren am Schlepplift Combe d’Orsay

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Nach einer zähen Abfahrt im verbuckelten Sulzschnee erwartet mich dieser Anblick eines Poma-Skilifts. Der Skilift Combe d’Orsay erschliesst ein kleines Tal, das mit lichtem Nadelwald bestückt ist. Ob dieser Skilift aus den 50er Jahren jemals durch etwas anderes ersetzt wird? Ich glaube es nicht. Einige Komponenten wurden zwar in den 80er Jahren ausgetauscht und verstärkt. Aber solch einen Hang zu erschliessen, darauf würde heute wohl niemand mehr kommen.

Ein wenig kurz ist er zwar, der Hang, aber dennoch ist die Abfahrt (bei besserem Schnee) sicher sehr lohnend. Was beim Anblick des Fotos zwar nicht direkt auffällt, aber in der Realität hörbar ist, ist, dass der Lift den Antrieb am Berg besitzt, hier trifft man nur auf eine simple Umlenkstation. Höchst wahrscheinlich besass er wie sein Bruder auf der anderen Bergseite früher eine fliegende Umlenkscheibe im Tal als Abspannung. Heute ist die Abspannung aber ebenfalls in der Bergstation untergebracht, in Form eines hydraulischen Spannzylinders.

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Nach nur wenigen Stützen erwartet einen bereits die erste Kurve dieses Skilifts. Während die blauen Bestandteile noch original aus den 50ern stammen dürften, sind die feuerverzinkten Rohre Verstärkungen aus den 80ern. Wahrscheinlich, damit die Stütze nicht irgendwann umfällt ;) .

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Nach einem zwischenzeitlich steilen Abschnitt folgen kurz vor der Bergstation noch zwei weitere Kurven, ehe es erneut steil zum Ausstieg hinauf auf einen Hügel hinter der Bergstation der Kabinenbahn geht. Ganz ehrlich, wer auf die Idee kam, diesen Skilift so zu trassieren, der musste wohl schon einige Gläser intus gehabt haben. Aber trotzdem, genau so liebe ich Poma-Skilifte :D .

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Vermutlich wegen Schneemangels wurde aber bereits an der Bergstation der Kabinenbahn ein provisorischer Ausstieg eingerichtet. So muss man ein wenig laufen, um auf die Abfahrt Richtung Col de Bretaye zu gelangen. Ach ja, findet jemand den einzigen Skifahrer in Villars ausser mir auf dem Bild? ;)

Wasserski auf dem Weg zum Col de Bretaye

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Okay, ein paar andere hatte es dann zumindest auf dieser Seite doch noch. Das Bild gibt einen Überblick über die Anlagen und Pisten am Col de Bretaye, auch wenn der Anblick bei diesen Verhältnissen eher traurig ist. Rechts der kurvige Skilift zum Roc d’Orsay, mittig trifft man noch auf die Talstation des ehemaligen Bügelskilifts Combe de Chamossaire, der wie eine weitere, hier nicht sichtbare Sesselbahn, durch die Leitner-Anlage ersetzt wurde, die quer durchs Bild verläuft. Zudem ist im Kessel der Endbahnhof der Zahnradbahn erkennbar, neben dem ein mühsam zu fahrender, aber mit viel Einsatz instand gehaltener Ziehweg die Verbindung zu den weiteren Skiliften herstellt. Am Gegenhang sind die markanten Stützen des Doppelskilifts zur Chaux Ronde erkennbar, links davon die – naja, um es vorsichtig auszudrücken – schneearme Abfahrt dazu.

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Der Zoom zum Städeli-Skilift Laouissalet verrät, warum die Verbindung mit Les Diablerets bereits seit einigen Tagen geschlossen war.

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Col de Bretaye mit dem bereits bekannten Motiv, diesmal allerdings mit Standpunkt etwas weiter unten. Quer verläuft wieder die Leitnersesselbahn, die allerdings verständlicherweise nicht mehr in Betrieb war. Auf der zugehörigen Piste blühten bereits die ersten Krokusse.

Kein Glück am Petit Chamossaire

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Nunja, und kaum war ich um die Ecke am Col de Bretaye gefahren, sah ich auch schon, warum der eigentliche Grund des Besuchs, die Sesselbahn Petit Chamossaire, wohl schon länger im Sommerschlaf war. Sehr, sehr schade, dass mir der schneearme Winter da einen Strich durch die Rechnung machte :( .

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Das Skischulgelände mit dem einem kurzen, fix geklemmten Poma-Skilift. Im Hintergrund zu sehen wieder der Petit Chamossaire.

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Wiederum eine Sulzschneeabfahrt brachte mich zur Talstation der Sesselbahn Lac Noir-Chaux Ronde. Wohl aus Erschöpfung der chronischen Überlastung in den Wintertagen fuhr sie in einer äusserst gemütlichen Geschwindigkeit.

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Unterwegs in der Sesselbahn Lac Noir-Chaux Ronde, dem ersten echten Schaufelbagger im Skigebiet aus den 90er Jahren. Die Piste im Bild sah zwar dort oben noch gut zu fahren aus, war allerdings wegen Schneemangels im unteren Teil nicht mehr geöffnet.

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Ein Blick auf die Verbindung nach Les Diablerets mit der Sesselbahn Perche-Conche, die ebenfalls bereits geschlossen war.

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Die zugehörige Verbindungsabfahrt wäre eventuell noch fahrbar gewesen, allerdings auch schon hart an der Grenze. Viel interessanter auf dem Foto ist hingegen der Berg oberhalb der Skipiste. Dabei handelt es sich nämlich um die Chaux de Conches, die einst mit einer Städeli-Sesselbahn erschlossen wurde. Vom Gipfel war eine direkte Abfahrt in den Sektor von Les Diablerets trassiert, was heute nur noch per Bahn mittels der Sesselbahn Perche-Conche fahrbar ist. Den exponierten Gipfel gab man wie erwähnt als Ausgleich für den Neubau der Sesselbahn La Rasse-Chaux Ronde auf.

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Die Sesselbahn Lac Noir-Chaux Ronde, so leer dürfte man sie selten sehen. Im Hintergrund ist übrigens auch der Pic Chaussy erkennbar, an dem die charakteristische Seilbahnruine der Kabinenbahn von Les Mosses via Lac Lioson leider nicht länger als letzten Sommer für die Nachwelt erhalten werden konnte.

Sehenswerter Rundumblick von der Chaux Ronde

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Gleich gegenüber um 180° gedreht erblickt man die letzten Stützen der angesprochenen steilen Sesselbahn La Rasse-Chaux Ronde aus dem Hause Baco-Poma. Die Anlage stellt die (einzige) Verbindung von Gryon nach Villars sicher.

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Blick von der Chaux Ronde auf den gegenüberliegenden Hang mit dem Roc d’Orsay und dem Grand Chamossaire mit seiner Leitner-Sesselbahn. Bei genauem Hinsehen erkennt man auch noch das markante Trassee der Vorgängerbahnen der Sesselbahn in Form eines Funischlittens sowie eines Kombilifts, die beide eine etwas andere Linienführung besassen als die heutige Bahn. Die fixe Sesselbahn, die es vor der heutigen Bahn noch gab, hatte wiederum eine ganz andere Linie als die anderen Bahnen. Im Vordergrund die noch am besten zu fahrende Skipiste an diesem Tag.

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Immer wieder warf ich einen sehnsüchtigen Blick auf die schöne alte Städeli-Sesselbahn am Petit Chamossaire. Doch es half ja alles nichts. Immerhin hatte ich nun noch einige Erinnerungsfotos schiessen können.

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Auch am Grand Chamossaire sah es nicht besser aus, aber diese Bahn wird uns wohl noch ein wenig länger erhalten bleiben.

Wasserski auch auf dem Weg nach La Rasse

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Wo anderswo extra ein Waterslide-Contest aufgebaut wird, ist das hier auf ganz natürliche Weise auf der Skipiste möglich. Nunja, in dem Wasser fuhr es sich aber immer noch besser, als im Sulzschnee auf der folgenden Abfahrt nach La Rasse.

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Nach einer scheinbar endlosen und anstrengenden Fahrt nach La Rasse auf einem Kunstschneeband inmitten grüner Wiesen und einer Affenhitze erreichte ich den Garaventa-Skilift Gryonne-Sodoleuvre. Eine Runde nach Gryon wollte ich doch noch machen, wenn ich nun schon einmal da war. Die schattige Lage des Skilifts im Wald tat unheimlich gut.

Mit Volldampf auf das Croix des Chaux

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Weiter ging es mit der Sesselbahn Sodoleuvre-La Croix des Chaux, einem Baco-Poma-Produkt. Die Bahn ersetzte gleich zwei Skiliftsektionen und ist aus diesem Grund die einzige wirkliche Beschäftigungsanlage im Sektor von Gryon geworden. Allerdings hat sie auch die wichtige Aufgabe als Verbindungssesselbahn von Villars nach Gryon inne.

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Ein Kuriosum resultierte aus dem Ersatz zweier Skilifte. Um die alte Waldschneise weiter zu nutzen, gleichzeitig aber auch die Bergstation der zweiten Sektion zu „treffen“, musste am Ende des Waldstücks eine Kurve eingebaut werden, die mittels schräger Rollen bewerkstelligt wird. Eine durchgängige Anlage mag im Hochwinter zwar ganz nützlich sein, doch bei diesen Verhältnissen rächte es sich, dass die Bahn an dieser Stelle keine Mittelstation hat. Zwar war der obere Teil auch nicht mehr allzu gut zu fahren, aber doch noch wesentlich besser als der untere Abschnitt. Wo man sowieso eine Kurve bauen musste, hätte man doch auch gleich eine Station einbauen können!

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Diese Aufnahme entstand während eines längeren Stillstands bei abermals brütender Hitze.

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Nach 22 Stützen erreicht man die Bergstation dieser Anlage, die den höchsten Punkt im Sektor Gryon erschliesst. Die Aussicht ins Rhônetal ist hier oben einmal mehr fabelhaft.

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Zurück auf Les Chaux, wo die Zubringerkabinenbahn aus Gryon endet, haben auch zwei weitere Skilifte ihre Bergstation. Einerseits der bereits geschlossene, etwas längere Garaventa-Skilift Les Fracherets, …

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… andererseits aber auch der kurze, umgebaute Müller-Tellerlift Plan Métroz. Dazwischen endet die angesprochene Garaventa-Kabinenbahn Barboleusaz-Les Chaux.

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Der weitere Streckenverlauf der Bahn im Grünen. Nicht wirklich verwunderlich, dass die Talabfahrt bereits geschlossen war.

Sommerliche Verhältnisse auf dem Rückweg nach Villars

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Schneller Wechsel wieder nach La Rasse. Nach einer Fahrt mit dem Skilift Plan Métroz und einer mühsamen Abfahrt via Sodoleuvre nach La Rasse folgte eine Fahrt mit der Sesselbahn zurück zur Chaux Ronde. Im Gegensatz zu allen anderen Bahnen lief dieses Monstrum auf voller Geschwindigkeit und donnerte mit 5 m/s steil den Berg hinauf. Links der traurige Anblick der Skipiste nach La Rasse. Ohne Kunstschnee wäre man hier verloren!

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Ja, diese Aufnahme stammt wirklich aus dem März! Ansich erschliesst die Anlage traumhaftes Skigelände, das aber leider nur bei äusserst guten Bedinungen erreichbar ist. Eine Mittelstation unterhalb des letzten Steilhangs würde dem Abhilfe verschaffen. So hätte man in etwa wieder den Zustand wie vor dem Bau der Bahn mit den alten Städeli-Sesselbahnen in zwei Sektionen zur Chaux de Conches. Allerdings wäre die Investition wohl nur dann lohnend, wenn man an diesem sonnenexponierten Hang auch gleich noch eine Beschneiungsanlage installieren würde.

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Der letzte Steilhang mit dem interessanten Sützenwald vor der Bergstation.

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Hier oben sah es dann schon wieder etwas winterlicher aus. Die Betonung liegt aber auf „etwas“. Die Bergstationen des Doppelskilifts Chaux Ronde von Städeli, bei dem der aus dieser Perspektive linke Skilift von Bügel auf Teller umgebaut wurde. Links unten hatte ich unbemerkt auch noch ein Fundament vom einem der Vorgängerskilifte erwischt.

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Bergfahrt mit dem Skilift Chaux Ronde, nur der rechte war in Betrieb.

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Skilift Chaux Ronde.

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Auch eine Fahrt mit dem Skilift Lac Noir-Morgex durfte nicht fehlen. Dahinter erkennt man neben der Sesselbahn Lac Noir-Chaux Ronde auch den gleichnamigen See sowie die Talstation der geschlossenen Sesselbahn Lac Noir-Petit Chamossaire.

Letzte Seilbahnfahrt der Saison am Roc d’Orsay

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Gegen 15.30 Uhr hatte ich dann aber endgültig genug von den mühsamen Sulzschneeabfahrten und machte mich wieder auf zum Roc d’Orsay. Die Talabfahrt nach Villars wäre zwar noch geöffnet gewesen. Doch nach den Erfahrungen am Vortag in Grindelwald wollte ich lieber gemütlich mit der Bahn ins Tal schweben. Hierzu war aber noch eine Fahrt mit dem Skilift Col de Bretaye-Roc d’Orsay erforderlich, die ich mir aber sowieso nicht entgehen lassen wollte. Neben der extravaganten Trassierung war der Skilift für mich in diesem Winter die 100. Anlage, die ich fahren konnte. Mit der Talfahrt nach Villars kam ich auf insgesamt genau 400 Seilbahnfahrten. Man erkennt auf dem Foto bereits die Unterführung unter der Zahnradbahn hindurch sowie die anschliessende Kreuzung mit der Sesselbahn Col de Bretaye-Grand Chamossaire. Insgesamt macht der Lift eine Links- und zwei Rechtskurven.

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Ein letzter Blick zum Col de Bretaye und zur Chaux Ronde …

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… ehe die Bergstation erreicht war.

Kaum hatte ich die Talstation der Bahn in Villars verlassen, wollte ich noch schnell meine KeyCard zurückgeben. Doch da musste ich feststellen, dass auch die Region Villars-Gryon-Les Diablerets zu der inzwischen immer grösser werdenden Anzahl Skigebiete gehört, die ihre KeyCards verkaufen und nicht mehr zurücknehmen. Ganz ehrlich, für Leute die hier öfters fahren, mag das ja ganz spassig sein. Aber unterdessen habe ich eine Sammlung unterschiedlichster Karten daheim, die man nicht mehr zurückgeben kann. Und da die allermeisten Skigebiete keine KeyCards aus anderen Gebieten akzeptieren, wird die Sammlung in nächster Zeit wohl noch um einiges wachsen.

Abstecher zu den Dorfliften von Villars

Nun standen in Villars aber noch zwei Anlagen auf dem Programm, die höchst wahrscheinlich auch nicht mehr allzu lange fotografiert werden können. Die Rede ist von den Skiliften Parc im Dorfzentrum von Villars. Zwei Anlagen älteren Semesters, die aufgrund einer Überbauung des Geländes, auf dem sie stehen, auf der Abschussliste stehen. Unendlich traurig ist die Sache weniger wegen dem flachen, kurzen Hang, den sie erschliessen. Sondern vielmehr, weil damit der letzte originale Giovanola-Skilift der Welt verloren geht. Der Lift aus den 50er Jahren ist nach der Stilllegung der baugleichen Anlage in Crans-Montana das letzte verbliebene Exemplar des Herstellers aus dem Unterwallis. Nach dem System Poma erstellt, produzierte die Firma aus Monthey in den 50er Jahren eine Hand voll dieser Anlagen, die sich in Punkto Robustheit als qualitativ hochwertig auszeichneten.

Nur wenige Anlagen anderer Hersteller, die das System verbauten, haben so viele Jahre ohne nennenswerte Umbauten überlebt. Erwähnenswert ist zudem das Trassee des Skilifts, welches anfänglich unspektakulär verläuft, danach aber eine äusserst kuriose Waldschneise mit mehreren Kurven durchfährt. Quasi im natürlichen Tunnel unter zahlreichen hohen Bäumen erreichte man die Bergstation, von wo das Seil in direkter Linie mit nur einer Zwischenstütze zur Talstation geführt wurde. Damit handelte es sich auch noch um einige der wenigen Dreiecksskilifte System Poma, vermutlich sogar um den einzigen der Firma Giovanola. Nicht vergessen werden sollte aber auch die zweite, kürzere Anlage der Firma Städeli. Neben einer Anlage in Anzère handelt es sich hierbei um den letzten Skilift mit den von Städeli selten verbauten Schräg-T-Stützen.

Verfolgt von der Polizei auf dem Weg zum Skilift

Die Lifte hatte ich zwar schnell gefunden. Doch bis ich die ersten Fotos schiessen konnte, verging noch einige Zeit. Weit und breit war keine Parkmöglichkeit ersichtlich, sodass ich die Strasse einige Male auf- und abfuhr. An und für sich für mich persönlich nichts Ungewöhnliches. Dummerweise lenkte meine „Patrouille“ aber die Aufmerksamkeit einer Polizeistreife auf mich, die mich fortan auf Schritt und Tritt verfolgte. Schlussendlich fand ich in dem ganzen Tohuwabohu dann doch noch einen Parkplatz kurz vor der Strassensperrung Richtung Col de la Croix. Dort tat ich erst einmal so, als würde ich etwas ins Navi hämmern und eine Karte studieren, damit die immer noch wartende und beobachtende Polizeistreife doch noch wegfuhr. Schlussendlich hatten die beiden eifrigen Herren auch endlich genug und machten sich wieder auf den Weg ins Tal, woraufhin ich meine Reise zu Fuss fortsetzte und die Skilifte aufsuchte.

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Die Talstationen der beiden Skilifte Parc. Links das Exemplar von Städeli, rechts die Giovanola-Anlage.

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Überblick über das Skiareal mit den beiden Anlagen. Links im Bild erkennt man die Stütze für das Talseil, hinter der sich die Bergstation des Giovanola-Skilifts befindet.

Der dritte Dorfliftvon Villars …

Nach dem gut einem Kilometer langen Fussmarsch erreichte ich das Auto wieder für die lange Heimreise. Zwar wusste ich, dass es in Villars auch noch einen dritten Skilift gab. Doch da dieser aus welchen Gründen auch immer nicht auf der Landeskarte eingezeichnet ist, fand ich ihn auch nicht auf Anhieb und hatte nach den ganzen Eskapaden auch keine grosse Lust mehr, noch ausgiebig nach ihm zu suchen. Dass ich mich, wie sich später herausstellte, der Bergstation bis auf 200 Meter genähert hatte, ärgerte mich natürlich im Nachhinein. Andererseits hatte ich absolut keine Ahnung, dass dieser Lift so nahe an den anderen Anlagen stehen würde.

Nunja, im kommenden Sommer werde ich eventuell nochmals in der Nähe vorbeikommen. Vielleicht baue ich dann einen kurzen Ausflug nach Villars ein. Immerhin sollte zumindest dieser Dorflift noch ein Weilchen seine Runden drehen. Inzwischen war es aber doch schon 17.30 Uhr geworden, sodass ich mich schleunigst auf die Heimreise begab. Wie schon zwei Wochen zuvor beim Besuch in Schwarzsee blieb ein wenig Ärger wegen eines langen Staus auf der Stadttangente von Bern nicht aus. Dennoch erreichte ich knapp fünf Stunden nach dem Aufbrechen in Villars die (offizielle) Heimat wieder.

Teleaufnahmen von Leysin

Unterwegs im Skigebiet von Villars-Gryon machte ich auch noch einige Teleaufnahmen vom auf der anderen Seite gelegenen Leysin. Auch wenn es kaum so aussieht, auch hier war noch Skibetrieb!

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Zoom zu den Kunstschneeabfahrten von Leysin. Zwischen der Städeli-Kabinenbahn Berneuse links und der Garaventa-MCS-Sesselbahn zur Tête d’Aï erkennt man auch den stillgelegten Müller-Skilift Plan-Praz.

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Die nur noch im unteren Teil geöffnete fixe Sesselbahn Chaux de Mont von Garaventa.

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La Berneuse mit der Städeli-Kabinenbahn sowie einer fixen Sesselbahn des gleichen Herstellers von Aï kommend.

Fazit

Eine abschliessende Bewertung des Skigebiets wird erst möglich sein, wenn ich die Pisten nochmals bei besseren Schneeverhältnissen besuchen kann. Vollkommen positiv kann ich allerdings den Glacier 3000 beurteilen, den ich ja ursprünglich eigentlich gar nicht besuchen wollte. Rein aus skifahrerischer Sicht und vom Panorama her war es ein absoluter Glücksfall, dass es soweit kam. Die interessante Oldenpiste war sicher eine der interessantesten und vom Schnee her definitiv die beste Abfahrt der gesamten Tour. Die ungewöhnliche Erschliessung tut ihr übriges zu einem aussergewöhnlichen Skigebiet. Seilbahntechnisch zählt auch der Rest des Gebiets defititiv zu den Schweizer Highlight, allein schon wegen der enormen Herstellervielfalt. Aber wie gesagt, die Pisten anhand dieser Zustände zu bewerten, wäre fehl am Platz.

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