Wer kennt sie noch, die kleinen Plastikrollen um Aufbewahren von vollen Filmen? Bei mir liegen noch ein paar leere im Schrank herum. Sie sind ein Relikt aus einer anderen Zeit, aber zum Wegwerfen sind sie dann doch zu schade. Irgendwie hängen einfach zu viele Kindheitserinnerungen an diesen kleinen Behältern.
Auf der anderen Seite bin ich aber sehr froh darüber, dass es mit den heutigen Speicherkarten in der Digitalfotografie eine viel bessere Alternative gibt. Leichter, kleiner, einfacher zu handhaben und vor allem viel mehr Platz als auf den antiken Chemiebändern für 24 oder 36 Fotos. Speicherkarten sind heute das vielleicht wichtigste Zubehör zu einer Kamera. Ohne Speicherkarten keine Fotos und ohne Fotos macht eine Kamera nicht wirklich Sinn. Aus diesem Grund muss ich mich auf die Speicherkarten genauso verlassen können wie auf meine Kamera und meine Objektive. Eine gute Speicherkarte ist daher von ganz zentraler Bedeutung.
SD-Speicherkarten für Fotos und Videos
Die meisten Digitalkameras nutzen seit vielen Jahren Speicherkarten im SD-Format. Das hat sich im Laufe der Zeit durchgesetzt und das aus vielen guten Gründen. Die Karten sind leicht und nehmen keinen Platz weg. Auf der anderen Seite sind sie aber auch nicht so klein, dass die Handhabung leidet oder sie schnell verloren gehen. Und vor allem auf Reisen ist der größte Vorteil, dass die Karten an nahezu jeder Ecke erhältlich sind.
Ein paar Nachteile haben sie dennoch. Auch die aktuellsten SD-Speicherkarten haben keine so hohen Schreib- und Lesegeschwindigkeiten wie beispielsweise XQD- oder CF-Express-Karten. Das ist auch der Grund dafür, warum in vielen vorwiegend professionell genutzten Kameras diese Alternativen eingesetzt werden. Die überwiegende Mehrheit wird von diesen Nachteilen aber nichts merken. Wer nicht ständig 20 Bilder pro Sekunde mit extrem hoher Auflösung schießt, für den sind die Schreibgeschwindigkeiten der heutigen SD-Speicherkarten völlig ausreichend. Das Gleiche gilt für 4K-Video. Das ist für neuere SD-Karten kein Problem. Auch beim Kopieren der Daten auf den Rechner ist selten die Karte der Flaschenhals als vielmehr die häufig zu langsamen eingebauten Kartenleser.
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Vielfach als Nachteil wird auch die mangelnde Robustheit der SD-Speicherkarten angeführt. Im Extremfall mag das ein Nachteil gegenüber CF-Karten sein. Allerdings muss man sich wahrscheinlich schon Mühe geben, damit bei einigermaßen bewusstem Umgang SD-Karten durchbrechen oder anderweitig kaputt gehen. Wem trotzdem nicht wohl bei der Sache ist, für den gibt es mittlerweile extra stabile SD-Karten, die aber deutlich teurer sind als die normalen.
Worauf soll ich beim Kauf einer SD-Speicherkarte achten?
Trotzdem spielt die Qualität der SD-Speicherkarte natürlich eine Rolle. Die Karten gibt es sehr günstig von zahlreichen verschiedenen Herstellern, aber es hat seinen Grund, warum die Produkte der namhaften Hersteller deutlich teurer sind. Wie alle Speichermedien können auch SD-Karten den Geist aufgeben. Nutzt man dann nicht gerade einen Dual Card Slot oder eine andere Backup-Möglichkeit, dann sind die Fotos weg. Manchmal lassen sie sich von Spezialisten retten, aber der Ärger wird in jedem Fall groß sein.
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Karte einen Defekt erleidet, ist bei den teureren Exemplaren geringer. Diese Karten sind robuster und hochwertiger hergestellt. Und aufgrund ihrer Wichtigkeit beim Fotografieren und Filmen ist eine Speicherkarte nicht der Ort, an dem gespart werden sollte. Ich verwende seit über einem Jahrzehnt ausschließlich Speicherkarten von SanDisk und Transcend und hatte in all den Jahren keinen einzigen Kartendefekt. Daher kann ich für diese Karten eine klare Kaufempfehlung aussprechen (Disclaimer: Ich bin nicht von SanDisk oder Transcend gesponsert oder habe sonst in irgendeiner Weise Kontakt zu den Firmen.).
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Wichtig beim Kauf ist auch, dass die Lese- und Schreibgeschwindigkeiten der Karten den Anforderungen der Kamera entsprechen. Die Angaben finden sich normalerweise im Handbuch der Kamera und sind auch auf der Speicherkarte angegeben.
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Für Fotos reichen die meisten aktuellen und älteren Karten aus. Höhere Schreibe- und Lesegeschwindigkeiten ermöglichen aber, dass der Puffer der Kamera schneller geleert werden kann. Wer also viele Serienaufnahmen macht (beispielsweise in der Sport- oder Wildlifefotografie), der sollte auf eine möglichst hohe Geschwindigkeit achten. Auch wer 4K-Videoaufnahmen macht, sollte die Anforderungen im Handbuch der Kamera vor dem Kauf genau studieren. Hierfür sind meistens Karten vom Typ UHS I Class 10 mit mindestens 90 MB/s notwendig. Es gibt inzwischen UHS-II-Karten mit bis zu 300 MB/s, diese sind aber sehr viel teurer und außer für sehr spezielle Anforderungen in der Reisefotografie nicht notwendig.
Welche Speicherkarten-Größe für die Reisefotografie?
Speicherplatz kostet immer weniger und entsprechend haben auch die SD-Speicherkarten Größen erreicht, die für tausende Fotos und viele Stunden Videomaterial ausreichen. Zur Risikostreuung empfiehlt es sich aber, keine allzu großen Karten zu verwenden. Wenn eine kleine Karte einen Defekt hat oder gestohlen wird, ist nur ein Teil der Fotos verloren. Liegen alle Daten auf einer großen Karte, sieht die Sache anders aus.
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Ich verwende schon seit einigen Jahren ausschließlich Karten mit 64 GB Speicherplatz. Das reicht auch bei der großen Auflösung meiner Kamera aus, um nicht ständig Karten wechseln zu müssen. Karten mit 128 GB sind mittlerweile aber kaum mehr teurer. Bei allem was darüber liegt, zieht der Preis dann aber kräftig an.
SD-Speicherkarten für die Reisefotografie
Die leichte Handhabung, die schnellen Geschwindigkeiten und vor allem die gute Verfügbarkeit auf der ganzen Welt machen SD-Speicherkarten damit zum perfekten Begleiter auf Reisen.
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Felix ist Fotograf und Autor, spezialisiert auf Landschafts- und Reisefotografie und zu Hause im Saarland und der ganzen Welt. Wenn er nicht gerade in der Natur oder den Bergen unterwegs ist, schreibt er hier über seine Reisen, die Fotografie oder über sein liebstes Fortbewegungsmittel, die Seilbahn.