Bivio – Camon • Die Perle am Julier

Wie die Zeit vergeht! Schon fast sieben Jahre ist es her, seit ich dem Skigebiet von Bivio im Februar 2007 meinen ersten und bis dato einzigen Besuch abgestattet habe. Und das, wo ich mir doch seinerzeit eigentlich geschworen hatte, das Skigebiet möglichst schnell wieder zu besuchen. Entspricht es doch mit seinen drei Skiliften und seinen weitläufigen Abfahrten genau meinem Gusto. Die dürftige Schneelage in Nordbünden, die sich durch wochenlange Niederschlagsfreiheit und Föhn im Dezember ergeben hatte, bewegte mich dazu, Bivio vor den Festtagen wieder einmal einen Besuch abzustatten.

Abwechslung trotz wenig Schnee in Bivio

Auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht. Zwar waren längst nicht alle vorhandenen Abfahrten geöffnet, doch da man aufgrund der Vielzahl an Varianten an einem Tag ohnehin kaum alle Möglichkeiten ausreizen kann, stellte das überhaupt kein Problem dar. Die geöffneten Pisten waren samt und sonders in ausgezeichnetem Zustand, wenngleich hier und da ein Stein hervorschaute. Doch man sollte sich bewusst sein, dass in Bivio mit Ausnahme weniger Stellen das Skivergnügen vollständig im Naturschnee stattfindet. Und mit diesem alleine wäre 20 Kilometer weiter nördlich kaum Skibetrieb möglich. Störender als die wenigen Steine auf den Pisten war da jedoch der starke Südwestwind, der den ganzen Tag über dafür sorgte, dass sich rund um Bivio die Wolken stauten und am Nachmittag über den Septimerpass hereindrückten. Dennoch störte auch dieses kleine Übel den sonst perfekten Skitag in Bivio in keinster Weise.

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Blick aus dem Skilift Tua auf Bivio, dahinter der Marmorera-Stausee.

Ausgestorbene Landschaften am Skilift Tua

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Der Skilift Tua samt einer seiner zahlreichen Abfahrten. Ursprünglich als Doppelanlage geplant ist der Garaventa-Skilift aus den 70ern bis heute eine einzelne Anlage geblieben. Was bei dem sichtbaren Betrieb nicht wirklich ein Problem darstellte ;) .

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Ausstieg des Skilifts Tua, dahinter stauen sich die Wolken am Julierpass.

Sturm auf dem Weg zum Gipfel

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Ein Sprung zur zweiten Sektion, dem Skilift Al Cant. Eine sehr lange und leider recht langsame Anlage, die mehrheitlich eher flache Hänge erschliesst. Dennoch überwindet die Anlage immerhin mehr als 300 Höhenmeter, was gepaart mit den beiden unteren Anlagen eine satte Höhendifferenz ergibt. 1997 ersetzte dieses TTC-Gebastel einen Doppelmayr-Skilift.

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Der Wind sorgt für eine bizarre Stimmung im oberen Teil des Skilifts Al Cant. Am Nachmittag war das obere Drittel des Skilifts dann vollständig in Wolken gehüllt.

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Eine der beiden schön coupierten Carving-Abfahrten am Skilift Al Cant. Die steileren Direktabfahrten zu den Talstationen Tua und Camon waren leider noch geschlossen.

Nostalgie am Skilift Camon

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Der Skilift Camon, seines Zeichens der älteste seiner Art im Skigebiet von Bivio. 1958 erstellte Karl Brändle hier eine seiner frühen Skiliftanlagen, die er zunächst auch selbst betrieb. Die Anlage überwindet mit ihren über 400 Höhenmetern die grösste Höhendifferenz der drei Skilifte. Auch wenn sie inzwischen grosszügig von Garaventa modernisiert wurde, so sind die optisch herausragend schönen Fachwerkstützen von Brändle sowie die Bergstation nach wie vor erhalten. Ja, es ist eine Skiliftanlage aus dem Bilderbuch!

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Skilift Camon mit den schönen, im romanischen Baustil gehaltenen Häusern von Bivio. Dieser am schönsten zu fahrende Hang war gleichzeitig auch der meistfrequentierteste. Mehr als zwei bis drei Bügel musste man allerdings nie warten.

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Hatte ich schon erwähnt, dass mir die formschönen, massiven Fachwerkstützen und die langen Spannfelder gut gefallen? ;)

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Skilift Camon.

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Am späten Nachmittag wurde der Südwestwind immer stärker und ging am frühen Abend wie so oft in dieser Saison in einen Föhnsturm über. Sesselbahnen hätten hier längst den Betrieb eingestellt, doch dank der Skilifte war noch bis Betriebsschluss Skivergnügen möglich!

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Ende eines schönen Skitags am Skilift Camon. Bis zum nächsten Mal Bivio, und diesmal hoffentlich nicht erst in sieben Jahren!

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